In der dynamischen Welt der Elektronikindustrie spielen Life-Cycle-Management und Obsoleszenzmanagement eine entscheidende Rolle, um die Lebensdauer von Produkten zu maximieren und die Auswirkungen von Produktveraltungen zu minimieren. Diese beiden Konzepte sind eng miteinander verbunden und zielen darauf ab, die Effizienz, Rentabilität und Nachhaltigkeit von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu gewährleisten. Life-Cycle-Management (LCM) bezieht sich dabei auf die ganzheitliche Betrachtung eines Produkts von seiner Konzeption bis zur Entsorgung. Obsoleszenzmanagement hingegen konzentriert sich darauf, die Auswirkungen von Produktveraltungen zu minimieren.
Obsoleszenzmanagement hat eine hohe Relevanz für Produkte und Baugruppen mit hohem Zulassungsaufwand, wie z.B.:
- FDA-Approval bei medizintechnischen Baugruppen
- diverse Zulassungen für bahntechnische Produkte
Obsoleszenzmanagement
- Verlängerung der Lebensdauer
- Last-Time-Buy, Konservieren und Bevorraten
- Nachentwicklungen
- Wissen sichern, retten und bergen
Obsoleszenz Management
strategische Maßnahmen
Das Ziel des Obsoleszenzmanagements besteht darin, sicherzustellen, dass während der gesamten Nutzungszeit von Industrieanlagen ein kontinuierlicher Nachschub von Ersatzteilen gewährleistet ist. Es zielt darauf ab, rechtzeitig auf Produktabkündigungen zu reagieren und strategische Maßnahmen zu entwickeln, um den technologischen Fortschritt zu bewältigen. Diese Strategien sollen sicherstellen, dass die Herstellung, der Betrieb und die Instandhaltung von Maschinen und Anlagen langfristig gewährleistet sind.
Nach DIN 62402:2007 gilt: „Obsoleszenz ist unausweichlich und kann nicht verhindert werden, aber vorausschauende und sorgfältige Planung können ihre Auswirkungen und ihre möglicherweise hohen Kosten minimieren.“
Wert des Obsoleszenzmanagement
Obsoleszenzmanagement ist unverzichtbar für das Erreichen optimaler Kostenwirksamkeit über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes.
Die Ursachen für eine Obsoleszenz sind vielfältig
- Technischer Fortschritt
- Originalhersteller verschwindet vom Markt
- Wirtschaftliche Gründe
- Unzureichend dokumentierte Baugruppen
- Ausscheiden von den Entwicklern
- Belastete Auftragsverhältnisse (Abhängigkeiten)
Health Monitoring
lebensverlängernde Maßnahmen durch Kontrollen
Ein regelmäßiger medizinischer Check-up verlängert oftmals das Leben mündiger Patienten, die sich diesem freiwillig unterziehen. Bei elektronischen Baugruppen verhält es sich genauso.
Leistungen im Überblick
Kontinuierliches und proaktives Health Monitoring
- Kontinuierliches Monitoring für definierte Baugruppen
- Screening der Bauteile hinsichtlich Langfristverfügbarkeit
- Empfehlungen zu Bevorratung oder Substitution
- Ausführliches Zustandsreporting
Automatisches Health Monitoring
- Durchführung eines kontinuierlichen Monitorings für von Lacon gefertigen Baugruppen
- Überprüfung des Risikoprofils jeder Artikelbewegung
- Signal bei Überschreitung eines definierten Werts
- Vorschlag für Umgehung des Engpasses
Projektbezogenes Health Monitoring
- Gezielte und selektive Analyse von risikobehafteten Baugruppen mit entsprechendem Maßnahmenplan
Komponenten-Datenbank
Wir arbeiten mit dem Part Search -Tool, einem Produkt von Siliconexpert Technologies.
Gegründet im Jahr 2000, stellt Siliconexpert präziseste Daten von über 300 Millionen elektronischen Komponenten der weltweiten Elektronikindustrie zur Verfügung.
Spezialbeschaffung
Beschaffungsstrategien
Leistungen im Überblick
Nachmarkt
- Erwerb von Bauteilen bei verlässlichen Brokern
- Prüfung auf Echtheit und Alter vor Verarbeitung (Testhäuser)
Bevorratung / Last-Time-Buy / Langzeitlagerung
- Langzeitbevorratung
- Erwerb, Begutachtung und Konservierung
Substitution von einzelnen Bauteilen
- Nachentwicklung bei hohen Stückzahlen
- Beschaffung der nachentwickelten Bauteile bei spezialisierten Fabs
Aufgabe des Obsoleszenzmanagment
Zu entscheiden, ob sich die Ersatzbeschaffung von ähnlichen Bauteilen, Grundstoffen oder der Software lohnt ist Aufgabe des Obsoleszenzmanagments.
Reverse Engineering
Produzierbarkeit wieder ermöglichen
Lacon Reverse Engineering beinhaltet alle Leistungen, die ein bestehendes, veraltetes oder abgekündigtes elektronisches System auf dem Stand aktueller Technologien wieder produzierbar macht.
Baugruppen werden analysiert und deren Struktur, Komponenten, Zustände und Verhaltensweisen extrahiert. Einer meist intensiven Recherchephase folgt eine Neustrukturierung der aktualisierten Komponenten.
Reverse Engineering von Baugruppen
- Funktionsfähiges Muster erforderlich
- Sammlung aller verfügbaren Unterlagen
- Baugruppe inklusive der gesamten zur Verfügung stehenden Peripherie
- Prüfadaptionen und -programme
- Erstellung von Originalstücklisten
- funktionskompatibles ReDesign oder Ersatz obsoleter Bausteine
- Wiedererstellung von Design Files, Stücklisten und Gerberdaten
Reverse Engineering oder Neuentwicklung?
Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten, sich zwischen effizientem Reverse Engineering oder einer Neuentwicklung zu entscheiden.
Ein Faktor ist hierbei der Funktionsanteil von Embedded Software am Gesamtsystem. Unter Umständen kann auch eine komplette Neuentwicklung die sinnvollere Option sein.
Repaircenter
Alternativen zur Neufertigung
Für teure Kleinserien oder Baugruppen mit obsoleten Bauteilen sowie bei unerwarteten Feldausfällen bietet sich oftmals eine Serienreparatur als sinnvolle Alternative zu einer Neufertigung an.
Professionelle Instandsetzung
Neben allen Arbeiten an Platinen unterschiedlichster Technologien werden bei uns alle Arten von industriellen elektronischen Geräten geprüft und repariert.
- Netzteile und Netzgeräte
- Komponenten der Leistungselektronik
- Medizintechnische Geräte
- USV-Anlagen
- Sonder- und Spezialgeräte
Garantieabwicklung für Hersteller und OEM
Wir bieten diesen Service sowohl für die Betreiber als auch für die Hersteller der Geräte bzw. Baugruppen. Bei wiederkehrendem Reparaturbedarf richten wir gemeinsam mit Ihnen einen Arbeits- und Prüfplatz ein und bevorraten Ersatz- bzw. Austauschteile.
Ablauf einer Zusammenarbeit
Fehlersuche/ Aufwandschätzung
- Ursachenfindung, Übermittlung der Aufwandsschätzung
- Fehlerbehebungen durch Reparatur oder technischer Verbesserung
- Entscheidung über Reparatur, Verschrottung oder Komponentenverwertung bei Serienreparaturen
Prüfung/ Test der reparierten Baugruppe
- Übliche Gewährleistungen auf die Reparaturen
- Auswahl der notwendigen Prüfmittel
- Hochwertige Adaptionen für vollständige Funktionstests
Swap Stock
- Für Serienreparaturen: Austausch von defekten und funktionierenden Baugruppen im Rotationsprinzip durch Bevorratung reparierter Baugruppen
Komponentenlager
- Prüfung und Erfassung von kritischen entlöteten und gesäuberten Bauelementen
- Bei Bedarf Nutzung im Reparaturprozess
Fragen zu Life Cycle Management
Life Cycle Signale beziehen sich auf Informationen und Benachrichtigungen, die während des Lebenszyklus eines Produkts oder einer Komponente auftreten. Diese Signale sind entscheidend, um auf Veränderungen oder Entwicklungen im Zusammenhang mit einem Produkt frühzeitig reagieren zu können. Im Bereich des Supply Chain Managements, insbesondere in der Elektronikindustrie, beinhalten Life Cycle Signale Informationen wie End-of-Life (EOL) Ankündigungen, Produktänderungen (Product Change Notifications - PCN), und andere relevante Daten, die den Lebenszyklus und die Verfügbarkeit von Produkten betreffen. Die frühzeitige Kenntnis solcher Signale ermöglicht es Unternehmen, rechtzeitig alternative Beschaffungsstrategien zu entwickeln, Engpässe zu vermeiden und eine reibungslose Lieferkette sicherzustellen.
End-of-Life (EOL) Ankündigungen beziehen sich auf die offizielle Benachrichtigung seitens eines Herstellers, dass ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Produktreihe am Ende seines Lebenszyklus steht und bald nicht mehr verfügbar sein wird. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel veraltete Technologie, Mangel an Nachfrage, Komponentenverfügbarkeit oder regulatorische Anforderungen.
End-of-Life-Ankündigungen sind wichtig, um Kunden und Geschäftspartnern genügend Zeit zu geben, sich auf das Ende der Produktverfügbarkeit vorzubereiten. Dies kann beinhalten, dass Kunden ihre Bestände auffüllen, alternative Produkte finden oder ihre Systeme aktualisieren müssen, um mit neuen Produkten oder Technologien kompatibel zu sein.
Product Change Notifications (PCNs) sind Mitteilungen, die von Herstellern elektronischer Bauteile oder Produkte herausgegeben werden, um Kunden über geplante Änderungen an ihren Produkten zu informieren. Diese Änderungen können verschiedene Aspekte betreffen, darunter: Designänderungen, Materialänderungen, Fertigungsprozessänderungen, Verpackungsänderungen oder End-of-Life-Informationen. PCNs sind wichtig, um Kunden Zeit zu geben, sich auf bevorstehende Änderungen vorzubereiten und sicherzustellen, dass ihre Systeme oder Produkte nicht unerwartet betroffen sind.